Gestern erlebte ich meinen wirklich ersten komplett sinnlosen Kneipen-Abend. Und das ging so: Man trifft sich mit einer Freundin, um zu reden. Man wirft eine Münze, während man schon im ersten Lokal steht, welches Lokal man denn nehmen wolle. Man merkt, dass niemand die Lust hat woanders hin zu gehen. Während man noch nach einer Münze kramt, kommt ein Bekannter, der schon lange an der Bar gelauert hatte, und gesellt sich dazu. Man wirft die Münze und fängt sie nicht, sieht aber auf dem Boden, dass es Weggehen heißen würde. Man lügt leichterdings, weil man ja sowieso hier bleiben wollte, ohne zu ahnen, dass der Bekannte noch einen Bekannten hat, der auch irgendwo saß, nun aber mitsitzen will. Man bleibt. Man sitzt an einem Vierertisch und hört einem Chemiker beim Schwallen zu. Gin Tonic ist das Getränk der Stunde. Und auch der nächsten Stunde. Die beiden Bekannten trinken. Nebenbei flüstert man der Freundin ins Ohr: “Es war Kopf. Ich habe gelogen.” Sie lächelt und wartet. Wir warten. Langsam versiegt der Schwall und die Müdigkeit kommt unverhofft. Um eins gehen sie.
Enttäuscht sitzt man da und trauert dem schönen Abend nach, ohne die Energie zu haben, ihn nun erst neu zu starten. Daher geht man lieber nach Hause und schläft. Schläft.