Es gibt manchmal Momente, da denke ich wirklich, dass es Sinn macht zu studieren. Nach langer Zeit habe ich wieder einen theoretischen Text gelesen und fahndete darin nach einer Fragestellung für meine Magisterarbeit. Es war das zusammenfassende Vorwort einer 30 Jahre-später-erschienenen Neuauflage, die mittlweile auch schon 15 Jahre alt ist. Ich quälte mich durch leidige 30 Seiten, um genau zu diesem Satz zu gelangen: “Vieles spricht dafür, dass [das Thema ihrer Magisterarbeit, Anm. K.] ambivalent ist.” Immerhin konstatiert der Autor, dass man es gut mit dem theoretischen Rahmen seines Buches versuchen könne. Ganz am Ende schreibt er semi-selbstkritisch: “Damit will ich sagen, dass ich wenn ich heute noch einmal [das Thema ihrer Magisterarbeit] untersuchen würde, nicht wüsste, welches Ergebnis ich bekommen würde.” Wenn das nicht gut vorbereitete Pointen sind. 30 Seiten und zwei Denk-Stunden Fallhöhe. Dafür studiere ich.