Mein Ausflug in die vielgestaltige Wissenschaftslandschaft verlief wieder einmal sehr ernüchternd. Eine sehr fundierte Kritik an all den Texten, die mir bisher plausibel erschienen, entpuppte sich als wirres Systengeschwafel, als es darum ging, ein eigenes “System” zu entwickeln. Knallhart listete der Autor die Schwächen aller bisherigen Untersuchungen auf, alles natürlich im Konjunktiv und im indirekten Zitat, um größtmögliche Distanz zu erzeugen (Die Autoren glauben wirklich, dass…). Er forderte Beweise und widerlegte Kausalannahmen, indem er sie als bloße Zusammenhänge enttarnte. Und alles nur, um dann auf eine sinnlose (im wahrsten Sinne des Wortes) Luhmann-Huldigung abzuheben, die kein einziges der Kriterien, die zuvor angelegt worden sind erfüllt. Was soll das? Hinterfragen sich manche Forscher nicht manchmal selbst?
Aber hier nun das Fazit des Buches, ein Zitat von Luhmann:
“Manche Annahmen der klassischen Theorie, zum Beispiel die eines demokratischen Konsenses, sind so absurd, dass man sich fragen muss, ob diejengen die dies verstehen, verstehen, was sie verstehen; und ob sie vielleicht nur deshalb, weil sie nicht verstehen, was sie verstehen, nicht verstehen, was sie nicht verstehen.”
Nun die Quizfrage: An wen erinnert diese schöne Textpassage aus dem Jahr 1987?
Richtig! An Donald Rumsfeld. Er zitierte diese wunderbare Kommunikation über die Nicht-Kommunikation in einer seiner viel gelobten Reden. Ein Beweis mehr für die These, dass der falsche Mann gegangen wurde.

“Berichte über Ereignisse, die nicht eingetreten sind, interessieren mich immer. Wie wir wissen, gibt es bekanntes Wissen und Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wie wir auch wissen, gibt es bekanntes Unwissen. Soll heißen: Wir wissen, es gibt Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Unwissen, von dem wir nichts wissen. Die Dinge, die wir nicht wissen – wir wissen sie nicht.”