So viele Dinge geschehen unkommentiert. Nachtragend kann ich sie kaum fassen.
1. Wieder einmal habe ich die verstörende Macht des Trinkens gesehen. Ich habe sie gesehen in einem Autounfall, bei dem zwei Autos rasend schnell und in Zeitlupe aufeinander zurasen und es klar war, was passieren wird. Es bedürfte nur eines Fingerzeigs, dies abzuwenden. Aber der Finger torkelt, schwankt, ist fast glücklich, dem ganzen nur beizuwohnen. Es ist ein sinnloses Lächeln, das mit all dem, was passieren wird, nicht vereinbar ist.
2. Und eigentlich wollte ich – nach all diesen Abmahnandrohungen – auf das stille Leid eines ehemaligen Chefredakteurs aufmerksam machen, der mehr als ein ganzes Monatsgehalt still und heimlich an einen eiskalten Anwalt abdrücken musste, nur weil eine Meldung seines allerletzten Heftes so gekürzt worden war, dass sie unwahre Behauptungen enthielt, und der sich das Geld nicht von seinem Arbeitgeber zurückholen konnte, weil er zuvor monatelang für gerade diese redaktionelle Unabhängigkeit gekämpft hatte – welch Ironie.