Gestern habe ich den besten Witz meines Lebens gemacht. Falls er in diesem Kontext nicht funktionieren sollte, muss ich erwähnen, dass die Fallhöhe etwa eine halbe Stunde lang im Gespräch zuvor aufgebaut worden war.
Ein Freund erzählte während des Mittagessens von seinen Recherchen in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Komisch sei die darin befindliche Cafeteria, dort gebe es bei den Essenspreisen nur eine Staffelung von Personal (günstig) zu Gästen (teurer). Nachdem ich zunächst geglaubt hatte, dass die Studenten noch davor rangierten und dies sehr ausführlich mit einem Streik in Baden-Württemberg und der dortigen Betriebskantinenunterversorgung (drei Arbeiter auf einem Kantinenstuhl) begründet hatte, sich diese These aber als unhaltbar herausstellte, weil es wirklich nur Personaltarif und Gasttarif gab, mussten wir neue Erklärungen suchen, wieso die armen Studenten hier keinerlei Ermäßigung bekamen und das viel Geld verdienende Personal dermaßen bevorzugt wurde. Diverse Theorien (”die wollen keine Studenten”) und Vergleiche (”das ist wie bei einem Hotel, da darf die Belegschaft auch kostenlos drin schlafen”) kursierten. Bis mir dann, just in dem Moment als ich aufstand, die grandioseste Idee kam. Meine Kniee wurden kurzzeitig schwach, weil sich mein Gehirn so sehr freute, dass es sich kaum aufs Laufen konzentrieren konnte. Aber dann nahm ich meine letzte Kraft im Weggehen zusammen und formulierte in umständlichen Worten, die mein Gehirn eigentlich auch überforderten, den Witz meines Lebens: “Dein Problem lässt sich doch ganz leicht lösen, zeig ihnen doch einfach deinen Personal-Ausweis.”