Manchmal muss man die Wirklichkeit nur machen lassen. Dann geschieht es beispielsweise, dass es um acht Uhr früh an unserer Tür klingelt, ich verschlafen in Unterhose die Tür öffne, nur um einen schnauzbärtigen, leicht skurrilen Mann zu sehen, der in mir sogleich Zeugen-Jehova-Ängste auslöst, da mein Vertreter-Filter – ohne Brille und so früh am Morgen – noch nicht anspringen wollte. Er ist durchnäßt und sieht vermutlich deshalb so halbseiden aus, möglicherweise aber auch wegen der weißen Jacke und dem weißen Pudel, den er an einer Leine führt. Ich bin leicht verwirrt. Dann aber sagt er “Ich habe ein Einschreiben”. Ich bin zwar erleichtert, aber kaum beruhigt. Er kann es auch mir geben, sagt er, und kramt es heraus, öffnet irgendetwas, kramt weiter, der Pudel an der Leine dreht sich um ihn, er findet den Stift, will etwas schreiben, der Pudel schaut mich mit großen schwarzen Augen an, ich zweifle daran, ob ich nicht doch träume. Dann übergibt er mir den Brief, er ist vom Amtsgericht Gera. Und ich wusste endlich: Es war also doch der Teufel.