Nachdem die große Gegendemonstration mit etwa 1200 Teilnehmern zunächst an der Stadt vorbei geführt worden war, durfte die Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz stattfinden. Das sieht wie ein Kuhhandel aus: Die Gegendemonstranten durften doch ein wenig weiter als erlaubt, dafür durften die Nazis in der Innenstadt schalten und walten, wie sie wollten.
Die etwa 400 Nazis bekamen eine schöne Route zugelost, sie durften in die Innenstadt ziehen, vor dem Universitätshauptgebäude eine Zwischenkundgebung halten, in der die Dolchstoßlegende wieder belebt wurde und das Andenken an einen nicht unterzukriegenden deutschen General aufgefrischt wurde. Und das vor der Universität. Später durften sie auch noch ein wenig vorm Roten Turm über den Paragrafen 130 philosophieren. Sie haben die Innenstadt noch bis 8 Uhr gemietet. Gegendemonstranten sind nicht mehr vorhanden, höchstens 50 verstreute irgendwo.