Aus irgendeinem Winkel meines Kopfes kommen manchmal Songfetzen, herausgelöste Liedzeilen auf meine Lippen. Das geschieht ganz unbewusst und doch – oder vielleicht gerade deshalb – spiegelt diese Melodie meinen momentanen Zustand sehr genau wider. Das wird mir regelmäßig ein oder zwei Gedanken später bewusst.
An einem Abend als ich mich abgrundtief traurig auf ein großes Festival schleppte, hatte ich schon auf dem Hinweg, die sehr pathetische, aber doch zutiefst ehrliche Zeile Morrisseys auf den Lippen: “I will be alone forever more.” Dieses Gefühl spannte sich über den gesamten Abend, es blieb die Grundmelodie, auch wenn ich später vieles andere hörte.
Zum Camille-Konzert in der Stadtkirche hatte ich jenes Mädchen eingeladen, von dem ich eigentlich Abschied nehmen wollte, aber noch immer das belastete Geschenk dieser Einladung mit mir herumtrug. Letztendlich beschloss ich, dass es doch ihr gehören sollte. Als ich ihr die kleine CD samt Ticket übergeben wollte, kam sie mir aber todtraurig entgegen und sie war den Tränen nahe. Ich übergab es und ließ sie allein. Aber sie kam zum Konzert. Als wir danach weggingen, war mir ironischerweise nur diese eine Zeile als Ohrwurm geblieben: “Je veux prendre ta doleur.” Ich konnte es nicht verhindern – und glaubte vielleicht auch daran.
Zwei All-Time-Favourites habe ich, in denen ich allerdings noch keine Bedeutung erkennen konnte: Die Zeile “And then while I’m away, I’ll write home everyday” aus “All my loving” von den Beatles und ganz allgemein Jeff Buckleys “Halleluja”.