Als ich neulich, in einem meiner seltenen Versuche interessante Blogs zu finden, diversen Links folgte, fand ich immerhin diesen schönen Eintrag. Er widmet sich dem unerklärlichen Phänomen der waisen Schuhe, die auf dem Standstreifen der Autobahn liegen.
(Nur nebenbei: Wäre es nicht schön, wenn es einen Strandstreifen an der Autobahn geben würde. Man hält an und sonnt sich ein wenig, zwischen all den Abgasen und all dem Dröhnen. Aber im Staufall wäre es ideal.)
In Marks “schönen” Erklärungsversuchen und den Kommentaren erkennt man ein interessantes Phänomen: Es gibt jemanden der Ideenluftballons an kleinen Alltagsphänomenen aufsteigen lässt, der die abstrusesten Ideen damit verbindet, nur um dann ganz profan von irgendjemandem Fantasielosen mit dem Luftgewehr des “Das ist doch ganz einfach” abgeschossen zu werden.
Derjenige will ich nun sein. (Wenn ich schon nicht mehr der Kreative sein kann). Beim ADAC kannten sie das Phänomen der ausgesetzten Schuhe nicht. Dafür konnte mir die Mitarbeiterin der Autobahnmeisterei Hermsdorf schon eher weiterhelfen. Die banale Erklärung dafür lautet: Motorradfahrer oder Dachgepäckträger. Viele Fahrer verlieren unterwegs Dinge, für die sie später nicht bereit sein werden, zurückzufahren. Schuhe zählen zu diesen Dingen. Sie sind außerdem meist außerhalb oder oben verstaut. (Vielleicht weil die Motorradfahrer auch barfuß fahren wollen – nur was machen sie dann ohne Schuhe? Sie kaufen sich im nächsten Geschäft neue. Eine schöne, weil pragmatische Einstellung zum Einkaufen. Neulich hörte ich auch von einem Freund, dass er sich ein Hemd gekauft hatte, weil es ihm zu kalt war. Eine andere Freundin hatte sich ein T-Shirt gekauft, weil ihr aktuelles komplett durchgeschwitzt war. Nicht mehr Mode, sondern Wegwerfartikel. Schön.)