Man kann in der Bahn seit dem 01. August 2004 nicht mehr mit der EC-Karte bezahlen. Nur noch mit Kreditkarte oder Bargeld. Die Bahn hat diesen Schritt damit begründet, dass durch den EC-Karten-Betrug Einnahmeausfälle in Millionenhöhe entstanden seien. Die Bezahlung sicherer zu machen, sei nur mittels einer Online-PIN-Abfrage möglich. Das wäre aber zu teuer und nicht in allen Zügen möglich.
Leider hat die Bahn das aber so gut wie nicht publik gemacht. Vielleicht auch, weil es eine kaum nachvollziehbare Entscheidung ist. In ihrer eigenen Begründung gab die Bahn auch an, dass nur etwa jeder 20. Kunde im Zug bezahle (5%), von diesen zahlt jeder 10. mit EC-Karte (0,5 %). Wenn von diesen Kunden vielleicht – sehr hoch geschätzt – jeder zwanzigste betrügt, wäre das für die Bahn ein Ausfallrisiko von 0,025 %. Jeder 4000. Kunde würde betrügen. Außerdem hinkt die Argumentation, dass zur Sicherung nur eine Online-PIN-Überprüfung möglich wäre: Es ist ebenso möglich mit dem Ausweis, die Identität abzusichern (H&M macht das beispielsweise so). Der Ausweis könnte natürlich ebenso gefälscht oder geklaut sein.
Zudem hat es für die Bahn selbst den Nachteil, dass die Schaffner nun Bargeld in großen Mengen (wahrscheinlich 800-1000 Euro) durch die Züge schleppen müssen. Das verschafft den Schaffnern wohl kaum ein wohliges Gefühl. Immerhin müssen sie es im Falle eines Diebstahls oder Raubs nicht selbst bezahlen, insofern sie nicht grob fahrlässig gehandelt haben.
Aber dieser Schritt ist typisch für die Bahn: Sie will die Flexibilität der Kunden maximal einschränken. Am liebsten wüsste sie ganz genau, wer wann wohin fährt. Spontaneität und Verspätung müssen ausgemerzt werden. Die Bahn konkurriert aber mit der absoluten Flexibilität des Autos und nicht mit der festgelegten Kapazität eines Flugzeugs. Das sollte die Bahn endlich mal einsehen.