Die Nachwahl war gut für Deutschland: Der NRW-Abgeordnete Caius Julius Caesar musste durch das komplizierte deutsche Wahlrecht aufgrund der vielen CDU-Zweit-Stimmen sein Mandat an einen unauffälligeren Saarländer abtreten, dessen Name nichts zur Sache tut. Aber Caius Julius Caesar? Bitte? Nochmal? Wo sind die Medien, die ihn portraitieren? Ich werde wohl selbst mal anrufen müssen.
Wie kann man Caius Julius Caesar heißen, welche vermessenen Eltern muss man bitteschön haben, die einen Sohn so nennen? Nun gut ein wenig Recherche auf seiner eigenen Seite (cajus-caesar.de) eröffnet, dass auch sein Vater so hieß. Das macht die Sache eigentlich nicht besser. Tröstlicherweise hat Caius II. auch schon seinen Sohn so genannt. Aber der mittlere Caius hat es immerhin bis zum Mdb geschafft. Untypischerweise ist er dafür zunächst in die Forstwirtschaft gegangen und hat es bis zum Forstamtsmann a.D. geschafft.
In diesem Beruf wird er nun wahrscheinlich wieder arbeiten müssen, nachdem er aus dem Bundestag flog. Im ordentlichen bürokratischen Deutschland wäre Caesar nie an die Macht gekommen. Aber vielleicht wurde er ja in seinem Wahlkreis mit besonderen Hoffnungen gewählt. Namensdiskriminierung ist ja eh mittlerweile verpönt. Leider. Sonst hätte man wohl schon zum Beispiel den Oppositionsführer und die SPD-Nachwuchskraft in meinem Heimatland ausgewechselt. Zu recht. Entschuldigen Sie, werter Herr Jens Bullerjahn.