Vor einer längeren Weile habe ich einer Freundin in Frankreich eine CD geschenkt. Nun schrieb sie mir über die Lebens-Geschichte dieser kleinen CD. Und da ich dies so schön finde, will ich es hier einmal veröffentlichen.
… bald darauf tanzte sie einem derwisch gleich im dafuer vorgesehenen geraet. es ist allerdings nicht uebermittelt ob auch sie auf diese weise erhebende geisteszustaende kennenlernen konnte. manchmal streubt sich die kleine cd ein wenig und mag nicht immer tanzen wenn ich sie dazu auffordere, aber mit sanftem blasen auf ihe spiegelflaeche kann ich sie meist umstimmen, allerdings musste ich auch schon einige male zu haerteren methoden greifen und sie mit schlaegen auf den geraetdeckel antreiben. diese neue generation von cds haelt einfach nicht mehr so viel aus wie die alte, die hat ja den krieg nicht erlebt. oft drehen wir uns auch gemeinsam, sie und ich. das gibt uns das flauschige gefuehl irgendwie zusammen zu gehoeren, dann fuehlen wir uns weniger verloren auf der welt und das ist dann schoen. ich habe auch das papier ihrer huelle entfernt, da dort keine notizen oder hinweise notiert waren. so kann sie rausschauen die kleine und langweilt sich nicht so sehr, waehrend ich auf arbeit bin. mitnehmen moechte ich sie lieber nicht. wenn sie den ganzen tag in meiner tasche herumgeschuettelt wuerde, koennte sie sich womoeglich noch eklige krazer einfangen und muss sich den rest ihres lebens mit haesslichen narben drehen, ueber die sie immer wieder stolpern wuerde. ich habe sogar schon von cds gehoert, die wegen ihrer narben ploetzlich unkontrollierte sprungreflexe entwickelt haben oder sich ueberhaupt nicht mehr drehen konnten und schliesslich daran verstorben sind. wenn meine kleine solch ein schicksal treffen wuerde waere ich sehr traurig, denn ich muesste mich dann wieder ganz alleine drehen. da verliert man sicher schnell den rhythmus und faellt am ende hin.