Sapere Aude hat seinen Blog für 151 Euro verkauft. Mir ist weiterhin unklar, ob es sich dabei nicht um eine Kunstaktion handelt. Vieles spricht jedenfalls dafür: Der Käufer ist zufälligerweise genau jemand der maximalen Profit aus dem Kauf herausschlagen will, wobei Sapere Aude den Blog wegen eben jener Kommerzialisierung der Blogosphäre verkaufte. Das also ausgerechnet ein gläubiger BWL-Student zuschlägt – nur Zufall? Das wird sicherlich auch gleich in den Kommentaren widerlegt werden.
Ein Experiment ist es trotzdem. Auch wenn viele Blogger es bezweifeln, die Blogaufmerksamkeit wird ihm für eine Weile sicher sein. Der Wandel zieht die Leute magisch auf diese Seite. Es ist so als würde eine neue Kneipe in einer alten beliebten Location eröffnen. Die alten Gäste gehen noch hin, meist nur um sich voller Abscheu und Faszination davon zu überzeugen, dass alles schlechter wird. Neue kommen auch hinzu, um zu schauen, ob es etwas für sie sein wird.
Problematisch wird es für den neuen Besitzer allerdings, wenn er Einträge jenseits der momentanen Entwicklung, jenseits des Kommerzialisierungs-Experiments schreiben muss. Noch hat es Neuigkeitswert, bald aber sind eigene Beiträge gefragt.