Als ich weiter unten über die verschlossene Gefühlsluke schrieb, vergaß ich wohl das Entscheidende. Es klang so, als wäre der Untergang des U-Boots die Schuld jedes Einzelnen.
Heute wurde mir, in einem Gespräch mit einer Freundin, bewusst, dass es gerade nur die Gegenwart eines anderen Menschen sein kann, die die versiegelte Luke öffnet, eines Menschens, der es versteht zuzuhören, der es versteht, der zumindest ahnt, was man sagt, was man meint, was man fühlt. So jemanden findet man nur mit Glück und Mut. Es ist ein großes Wagnis sich einer anderen Person anzuvertrauen, sich zu öffnen und so zu sein, wie man sich gerade fühlt, egal wie es in diesem Moment sein mag. Viele Menschen meiden dieses gefährliche Terrain, sie haben Angst enttäuscht oder abgewiesen zu werden: Aber je später man es wagt, desto tiefer wird das U-Boot bereits gesunken sein.
Viele Menschen werden das wunderbare Gefühl des Verstanden-Werdens nie kennenlernen. Es durchbricht mit aller Kraft unsere monadenhafte Gefühlseinsamkeit.