Archiv für den Monat: Januar 2010

Ein filmisches Gegenbeispiel: Apus Welt

Nachdem ich hier ständig Filme verrreiße, will ich auch mal ein Gegenbeispiel geben. Es ist der dritte Teil der Apu-Trilogie von Satyajit Ray: Apus Welt. Ein Meisterwerk aus meiner Sicht. Die ersten beiden Teile der Trilogie waren bereits durch eine starke Bildsprache und eine nachfühlbare Handlung gekennzeichnet. Der dritte Teil geht aber weit über die ersten beiden Teile hinaus. Jeder Schnitt, jede Einstellung sitzt und besitzt eine eigene Ästhetik. Die Erzählung wird klar strukturiert weitergeführt, aber es wird auch Raum neben der Erzählung gelassen. Es muss nicht alles auserzählt werden. Es gibt Situationen, die wunderbar symbolisch verdichtet sind. Ich […]

2018-06-07T20:51:14+02:0020. Januar, 2010|Film|0 Kommentare

Wie wird man eigentlich Liberaler?

Ich bin in letzter Zeit immer wieder überrascht, aus wievielen Menschen plötzlich erzliberales und sozialstaatsfeindliches Gedankengut heraustritt. Heute konnte ich erst wieder ein solches Gespräch belauschen. Es enthielt die üblichen Floskeln über den Sozialstaat: Er böte eine soziale Hängematte für Arbeitslose und motiviere sie nicht zur Arbeit, da sie genausoviel für Nichtstun wie für eine geregelte Arbeit bekommen. Außerdem könne man denen zwar Geld geben, müsse aber auch eine Gegenleistung dafür einfordern können.
Es ist wirklich erstaunlich, wie stark die Leistungslogik unsere Gesellschaft prägt. Ich vermute in zehn Jahren kann man den Wohlfahrtsstaat der siebziger Jahre, also den fürsorgenden und nicht […]

2018-06-07T20:51:49+02:007. Januar, 2010|…über die Menschen|0 Kommentare

Neujahrsfloskelwünsche

Am Anfang des Jahres gerate ich immer in arge Bedrängnis. Es ist eine Zeit, in der einem ungefragt etliche Menschen, die man meist nur von Ferne kennt, „Gesundes neues Jahr!“ wünschen. Vermutlich bin ich schlecht floskel-sozialisiert, ich kann zumindest mit dieser abgenutzten und unpersönlichen Form der Wertschätzung nicht umgehen.

Früher hatte ich immer Probleme, wenn mich Menschen fragten „Wie geht’s?“ Das hat mich aus meiner Umwelt rausgerissen und in einen Modus des Selbstbefragens gestürzt, weil mir mein momentaner Zustand nicht immer sofort bewusst war. Irgendwann erkannte ich dann, dass die meisten Menschen auf diese Frage gar keine ehrliche Antwort wollen, sondern […]

2018-08-26T14:46:51+02:004. Januar, 2010|Alltagsbeobachtungen|0 Kommentare
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