Archiv für den Monat: Dezember 2005

Mein Lebensapologetentum

Es gibt Momente, in denen ich das Leben liebe. Gerade war solch ein Moment. Ich hatte mich schon zu Bett gelegt, als ich ein klackendes Geräusch am Fenster höre. Im Bruchteil einer Sekunde entdecke ich, dass ich tief in mir schon seit Tagen die Hoffnung trage, dass sie doch an mein Fenster klopfen würde. Erwartungsfroh eile ich zum Fenster und sehe eine Bierflasche auf dem Fensterbrett stehen. Ein Typ hat sie kurz abgestellt, weil er gegen meine Hauswand schiffen musste.
Ich habe ihm die Bierflasche kurzerhand über den Kopf gezogen und ihn dann ins Krankenhaus gefahren. Nein. Leider habe ich nur […]

2005-12-21T01:08:00+01:0021. Dezember, 2005|Allgemein|3 Kommentare

Passivität in der Telefonkurve

Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich stimmt. Es gibt scheinbar eine Regel, ab wann man jemanden zurückrufen kann. Wenn man einmal in die passive Rolle gesetzt wurde, kann man nichts mehr tun als die vorbeistreichenden Tage zu zählen und auf die umgekehrte Kennenlern-U-Kurve hoffen. Am Anfang will sich nicht die Blöße geben und gleich anrufen, das klänge zu sehr nach Abhängigkeit und aufgegebenem eigenen Leben. Nach zwei bis drei Tagen besteht diese Gefahr nicht mehr. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit exorbitant. Vorausgesetzt es ist ein beidseitiges Gefühl, was selten der Fall ist. Nach vier oder fünf Tagen geht man auf […]

2005-12-20T22:40:00+01:0020. Dezember, 2005|Allgemein|0 Kommentare

Soziale Phänomene neu entdecken: Versetzt werden

Das Versetzt werden kann eine unheimliche Dynamik jenseits des Warte-Prozesses auslösen. Bei konsequenter Ablehnung von Ablenkung kann eine permanente Selbstreflexion einsetzen, die je nach Ursprungsrichtung Katharsis- oder Selbstzerfleischungseffekte hat. Aber versetzt werden ähnelt in jedem Fall einer langen ausgiebigen Meditation. Man beschränkt sich wieder auf sich selbst, lernt die eigenen Grenzen kennen und schätzen.

2005-12-20T22:16:00+01:0020. Dezember, 2005|Allgemein|0 Kommentare

Schwarzeneggers peinlicher Abschied von Österreich

Es ist wohl ähnlich schwer über Wasser zu wandeln wie in der politischen Sphäre einen Fehler einzugestehen. Selbst im Alltag, wo es nicht darauf ankommt, ist ein Fehlereingeständnis selten. Bei jedweder Kritik beginnt man erst sich automatisch zu verteidigen und dann, wenn die Verteidigung ins Leere läuft, spürt man einen großen Unwillen, spürt man, wie sich alles wehrt gegen das Schuldeingeständnis. Dabei könnte einem das berechtigte Eingeständnis menschliche Größe verleihen, wenn man schon ein egoistische Messlatte anlegen will. Allerdings ist die Situation für die meisten Menschen nie so eindeutig, dass die Verteidigung ins Leere läuft: Da werden äußere Umstände herangezogen […]

2005-12-20T13:02:00+01:0020. Dezember, 2005|Allgemein|0 Kommentare

Der Narzissmus des „Spiegels“

Der Spiegel hat eine eigene Rubrik für Eigenlob. Sie nennt sich Hausmitteilung und beinhaltet, soweit ich sie bisher gelesen habe, lediglich narzistisches Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen. Keinerlei Kritik, keinerlei Selbstrücknahme. Im neuen Spiegel, wie auch auf Spiegel-Online, wird sich ausführlich dem Thema “Wir wussten es schon vor Monaten” gewidmet. Es sind in diesem Falle die außerterritorialen Verhöre durch deutsche Beamte und der CIA-Verschleppungsfall el-Masri. Wie ein kleines Kind beharrt die Redaktion darauf, es als erste gewusst und geschrieben zu haben. Das ist schön zu wissen. Aber warum hat der Spiegel dann nicht damals schon die Brisanz des Themas erkannt und es zum Titelthema […]

2005-12-19T15:22:00+01:0019. Dezember, 2005|Allgemein|0 Kommentare

Unerwartete Entdeckungen: Die Welt der Öle

Nur noch selten lässt man sich aus seiner Konsumentensicherheit reißen. Man kennt so viele Produkte, weiß um die zwanghaften Neuerungen zur Gewinnsteigerung. Man ist gesättigt und wird nur selten überrascht.
Neulich passierte es mir doch einmal wieder. Ich stand im Tegut und das Staunen überfiel mich. Glücklicherweise war ich alleine in meinem Gang, niemand hat es gesehen, hoffe ich. Ich wollte Mandelöl kaufen. Zugegeben selbst das verwunderte mich damals schon, dass es so etwas geben sollte. Aber da es in einem Rezeptbuch abgedruckt stand, ging ich davon aus, dass es so etwas wirklich gab. Vor dem Öl-Regal jedoch traf mich der […]

2005-12-18T15:40:00+01:0018. Dezember, 2005|Allgemein|3 Kommentare
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